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Hallo Flieger, Diskussionsbeiträge der letzten Jahre zum “meinem” Thema gibt es hier. Klick hier

Allgemeine Kommentare zum Thema “Flugleiterei” aus der Diskussion im Forum “Pilot und Flugzeug” sind hier. Klick hier

Letzter Anlaß zur erneuten Rundmail im September 2011 war der Unfall mit 4 Toten Zell am See. Auch die Rundmail ist hier als pdf Datei enthalten (zip-Datei 7 MB)

Hier folgen einige kompetente Meinungen ab September 2011

 

Hallo Eike,
ich bin zufällig auf deine Website gestoßen und begrüße sehr deine Bemühungen, Klarheit und Effizienz in das ganze Flugfunkgeschehen zu bringen.
Ich selbst bin Segelflieger und UL-Fluglehrer  und führe außerdem seit 7 Jahren die BZF Kurse bei uns am Platz durch. Ich biete die Kurse aber auch allgemein an (
www.clearedfortakeoff.de)
 
Ich bin außerdem AZF-Inhaber und SIP (stelleninterner Prüfer) beim DAeC für Verlängerungsprüfungen (Level 4)  im Rahmen der ICAO Language Proficiency Requirements.
 
Es wird in der Tat viel zu viel gequasselt und zu viele Piloten glauben, dass der Mann am Funk Ihnen die Verantwortung für die sichere Durchführung des Fluges in der Platzrunde  abnehmen könnte, sollte  oder müsste.
 
Über eine Sache bin ich allerdings auf deiner Website gestolpert: die Verwendung des Begriffs “TÜRMER”.
Für mich fehlt hier die klare begriffliche Trennung zwischen Flugleiter und BfL. Beide können an einem unkontrollierten Platz auf dem "Turm" (wenn vorhanden) sitzen. Du beschreibst zwar die verschiedenen rechtlichen Grundlagen, schreibst dann aber auf deiner Seite "Vorwort":
 
Merke: Der Türmer ist kein Flugleiter
 
Ich kann mir zwar ungefähr denken, was du meinst: wer auch immer an einem unkontrollierten Platz auf dem Turm sitzt, er darf keine Bewegungslenkung durch Freigaben betreiben. Das darf nur Personal von DFS an kontrollierten Plätzen. Trotzdem ist das erstmal verwirrend, weil ja der Begriff Flugleiter tatsächlich in verschiedenen behördlichen Anweisungen und Verordnungen vorkommt.
Zum Beispiel in der "Anweisung für die Wahrnehmung der Tätigkeit als Flugleiter auf Flugplätzen im Land Hessen" vom 08.01.1999, aus der du leider nur Auszüge zitierst.
Ich habe sie mal vollständig in den Anhang gegeben.
Punkt 1.3 heißt dort:
"Mit der Bestellung durch den Platzhalter ist eine Übertragung von Aufgaben der Luftaufsicht gemäß
§29_Abs.2_LuftVG nicht verbunden."
Es muss also da noch irgendeinen Unterschied geben zwischen Flugleiter und BfL (neben der rechtlichen Grundlage).
Welcher das ist, ist mir selbst nicht so ganz klar.
Offenbar ist das in Sachsen anders, wenn dort gleich eine "Dienstanweisung für  örtliche  Luftaufsicht an den Flugplätzen ohne Flugverkehrskontrolle" herausgegeben wird.
 
Sehr hilfreich finde ich die vielen Links zu den Regelwerken oder Rechtskommentaren. Etwas bedenklich finde ich aber, eine Veröffentlichung von Vatsim als Beispiel für die internationalen Standardverfahren für den Einflug in die Platzrunde zu nehmen. Das ist nur Flugsimulation und die schreiben selbst an den Anfang:
Information contained within this document is intended for simulation use only and should not be applied to real life.”
Vielleicht gibt es ja irgendwo eine behördliche Veröffentlichung, ICAO vielleicht oder FAA.
So jetzt habe ich erstmal genug gemeckert und möchte noch mal betonen, dass ich deine Initiative sehr gut finde. Ich kämpfe nämlich selbst bei uns an Platz gegen diese unsinnigen Gepflogenheiten. Leider haben viele Piloten ihr BZF vor langer, langer Zeit gemacht und kaum eine Veränderung mitbekommen. Das es eine "Bekanntmachung über die Sprechfunkverfahren" gibt, wusste bei unserem diesjährigen Anflugbriefing zum Saisonbeginn niemand (außer mir)..
Gruß von Hans Jürgen


wenn du Lust hast, schau mal auf meine Website. 
"CLEARED FOR TAKE-OFF"


  Flugfunkschulung Fulda,  Hans Jürgen Steffenhagen, Wachtküppelweg 1c, 36088 Hünfeld
  Tel. 06652-9718160,    Mobil 0151-10002682

 

Hallo Hans Jürgen,  
Die Idee für meine Homepage war und ist, die Funkerei im unkontrollierten Luftraum, besonders am INFO-Flugplatz,  mal logisch im Zusammenhang darzustellen. Das Unwissen dazu ist unglaublich.

Zu
“Der Türmer ist kein Flugleiter”, hast Du denn da einen besseren Vorschlag für die Bezeichnung des "Informierers"?  Du kannst es drehen und wenden wie du willst, der "Flugleiter" am unkontrollierten Platz ist kein Flugleiter auch wenn er so heißt!

“Die Anweisungen der Flugleitung sind nur dann verbindlich (und deren Missachtung bußgeldbewert), wenn sie zur Abwendung von Gefahren erteilt wurden. Gefahr im Sinn des  § 29 Abs. 1 LuftVG ist dabei nicht etwa jede abstrakte sondern ebenso wie im Polizeirecht nur jede konkrete Gefahr.”
(Aus einem Gerichtsurteil Bayerisches Oberstes Landesgericht, Beschluss v. 25. Juli 1979, Az: 3 Ob OWi 92.79
Quelle, Stefan Kaufmans Homepage
pilotundrecht.de z.Zt. 6.Zeile von unten.)

In der LuftVO §22 Abs.3 wird ausgeführt: “....  an Flugplätzen ohne Luftaufsichtsstelle (kann) die Flugleitung,(Abweichungen von den veröffentlichten Verfahren) im Einzelfall zulassen, wenn zwingende Gründe dies notwendig machen und dadurch eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung, insbesondere der Sicherheit des sonstigen Luftverkehrs, nicht zu erwarten ist.”

Auch dieser Absatz sagt deutlich, daß der “Flugleiter” nichts zu leiten hat, nur der verantwortliche Luftfahrzeugführer trifft die Entscheidungen!!

Wenn der "Informierer" nicht Flugleiter genannt werden würde, wären viele Missverständnisse von vornherein nicht gegeben, die Piloten würden ihre eigene Verantwortung besser begreifen.
Der Kernpunkt des ganzen Dilemmas ist
“the man in the middle”und die deshalb minimale/fehlende Kommunikation zwischen den Piloten. Diese Kommunikation (Air to Air) wird überhaupt nicht in den Lehrgängen und den Prüfungen verlangt und leider an vielen Flugschulen unzureichend bis garnicht geübt.
Bei den Amis gibt es zum Beispiel überhaupt kein BZF, das Funken wird "nebenbei" gelernt, nationale Plätze auch mit regem IFR Verkehr, haben dort regelmäßig keinen “Flugleiter”. Auch in der Schweiz gibt es an kleinen Flugplätzen regelmäßig keinen Flugleiter (PDF, Fliegen ohne Flugleiter).
Der Unterschied zw. Flugleiter und BFLer ist: Der Flugleiter als Vertreter des Platzhalters hat Hausrecht, (er kann Dir verbieten mit dem Auto auf die Piste zu fahren, sonst aber weniges) der Flugleiter als BFLer ist der verlängerte (unbezahlte) Arm des Luftamtes, welches zuständig ist für die Landeplätze, aber nicht für Flugsicherung/lenkung). (siehe Aufgaben Flugleiter) Länderbehörden (der Steuerzahler !) erstatten den Platzhaltern einen Teil des Gehaltes der festangestellten Flugleiter wenn sie als BFLer tätig werden.
 

Interessant ist auch, daß es Bundesländer (z.B. Brandenburg) gibt die keine BFLer an den Verkehrslandeplätzen (mehr) haben.
 

Wenn Du Dir die Unfälle (und die darauf folgenden Gerichtsurteile z.B. Unfall 1 und Unfall 6) ansiehst, kannst Du die luft- und strafrechtlichen Sachverhalte leicht erkennen. Interessant werden die, immer wieder verschobenen, Gerichtsverhandlungen zu den OWI-Verfahren in Bonn-Hangelar . (Die trauen sich nicht ?!?!)

Dein Hinweis zu den Beispielen (Vatsim) akzeptiere ich, habe aber nichts Besseres und Anschaulicheres gefunden. (Ist ja auch nur ein Beispiel dieses entspricht aber den
ICAO Regeln , auch habe ich das in Deutschland an einigen Plätzen (Flugplatz Osnabrück) schon so erlebt)!
Wenn jemand mir da zuarbeiteten würde, würde mich das sehr freuen!

Viele Grüße aus Sachsen
Eike

PS. Deinen Vorschlag habe ich eingearbeitet, danke!

 

 

Hallo Eike,

ich stimme Deinen Ausführungen zum Flugfunk zu. Die praktische Umsetzbarkeit würde ich aber als gering bis gar nicht einschätzen, weil:

·Dies an den Flugschulen, die ich kenne so (leider) nicht geschult wird, stattdessen aber vermittelt wird nur den Queranflug zu melden, um den Funk zu entlasten.

·Dies in den Prüfungen so nicht abverlangt wird.

·Die Info- „Tower“ im Flugfunk oft unterschiedliche „Qualitätsstandards“ haben, die nicht selten Vereinscharakter besitzen.

·Piloten auf einheimischen Plätzen sich oft in trügerischer Sicherheit wiegen.

Wie gesagt, würden alle so funken, wie Du es beschrieben hast, wäre die Platzrunde sicherer.

Ein hohes Sicherheitsplus, wäre, wenn die Transponder automatisch nach dem Start auf Mode C oder S gehen ohne dazutun des Piloten. Ein Schritt weiter wären noch mittlerweile bezahlbare TPAS Systeme wie Powerflarm, die auch Segelflieger „sehen“ und miteinander kommunizieren. Die Frage wäre nur noch, ob dann auch alle Piloten noch draußen nach Flugzeugen suchen und sich nicht in falscher Sicherheit wiegen.


Grüße Enrico (CPL (A), IR, 800h)

 

Hallo Enrico,

die (einige) Fluglehrer sind das Problem. In den letzten beiden Fluglehrerschulungen (seit mehr als 5 Jahren also) die ich besuchte, wurde das Thema als wichtig behandelt. Es wird aber einfach nicht beachtet. Bei den hiesigen FIs ist das ähnlich.

Einen Lichtblick gibt es aber! Einige verantwortungsbewusste Piloten haben sich der richtigen und sicheren Durchführung verschrieben und machen das auch so. Von geschätzten 30% der ortsfremden, anfliegenden Piloten hört man auch den korrekten Flugfunk. Die melden eben alle Teile der Platzrunde, obwohl von unten die “Anweisung” kommt: “Nächste Meldung Queranflug 29”. Auch die Türmer bewegen sich gaaanz langsam (reden weniger, das ist gut!)

Deine Zustimmung gibt mir Hoffnung, einen weiteren Mitstreiter zu haben. Es geht nur durch geduldiges Erklären und immer ein gutes Vorbild sein. Wichtig ist, den eigenen, für richtig erkannten Standpunkt, auch wie ein Mann/Männin zu vertreten. (Motto: Ich bin kein Klugscheißer, ich weiß es aber wirklich besser!)

Auf, dass es besser wird!      Grüße Eike                                                                                                  (Nov. 2012)

 

Hallo Eike (ich hoffe 'du' geht unter Fliegern klar..),

Ich bin normalerweise eher nicht der Typ der unbekannterweise Leute anschreibt...

... aber als BZF/AZF-Lehrer mit etlichen Jahren Erfahrung und mit Sicherheit schon deutlich über hundert durch auf Anhieb durchgebrachten Schülern habe ich einen kleinen Fetisch für sauberen und vor allem strukturierten und sinnvollen Flugfunk entwickelt.
Ich bin über deine Seite fliegermail.de gestolpert und wollte dir eigentlich nur ein Kompliment aussprechen! Finde es einfach wahnsinnig gut, dass du dir die Mühe machst und all das was ich den Leuten auch immer predige schön mundgerecht mit Praxisbeispielen und Gesetzestexten untermauert auf der Webseite präsentierst! Deine Webseite wird jetzt Zwangslektüre für all meine Schüler..!
Bisher habe ich mich immer als Einzelkämpfer gegen schwachsinnige Clearances gesehen - schön, dass es Verbündete gibt ;)
Leider ist Deutschland trotzdem einerseits voll von Flugleitern die gerne DFS spielen und Piloten Freigaben aufzwängen, und andererseits von Piloten die auf Verkehrslandelätzen ohne clearance nichtmal in der Lage sind zu rollen (und von Fluglehrern die dieses Verhalten entsprechend schulen)..!

Beste Grüße und happy Landings,

Steven

Hallo Steven,

danke für die Blumen! Ich freue mich sehr Mitstreiter zu haben. Es ist sehr mühsam gegen alte, falsche Gewohnheiten anzugehen. Leider verweigern  sich einige Fluglehrer einer Verbesserung der Sicherheit! Wenn Du Ergänzungen hast, gerne her damit.
Viele Grüße Eike

 

Hallo Eike,
auch ich als UL-Pilot habe immer das Gefühl, falls es in der Platzrunde mehr als 3 Flugzeuge sind, es beginnt gewisses Chaos zu herrschen. Ich halte die von Dir vorgeschlagene Verfahren für sehr sinnvoll, jedoch steht im AIP GEN 3.4.19 leider folgendes:

FLUGPLÄTZE OHNE FLUGVERKEHRSKONTROLLE
1.2 Abflug
B: MELDEN SIE *ABFLUG*BEREIT
L: *ABFLUG*BEREIT
B: WIND (Richtung) GRAD (Geschwindigkeit) KNOTEN (Verkehrshinweise)
L: ERBITTE RECHTSKURVE *NACH DEM ABHEBEN*
B: RECHTSKURVE *NACH DEM ABHEBEN* GENEHMIGT
L: STARTE / STARTE HINTER LANDENDER / LANDENDEM /
ABFLIEGENDER / ABFLIEGENDEM (Lfz.-Muster)

1.3 Anflug
L: ERBITTE RECHTSPLATZRUNDE / RECHTEN GEGENANFLUG / RECHTEN QUERANFLUG / GERADEAUSANFLUG
B: RECHTSPLATZRUNDE / RECHTER GEGENANFLUG / RECHTER QUERANFLUG GENEHMIGT
u.s.w.
also laut geltender Regelung (Fassung 2010!) muss man bei der INFO-Stelle dies oder jenes ERBITTEN und (vielleicht) bekommt man eine GENEHMIGUNG! Oder sehe ich das falsch?
Da staune ich nicht schlecht, dieser Sachverhalt war neu auch für mich!
Also das AIP widerspricht derzeit leider Deiner Aussage:

"Sie legen Ihren Startzeitpunkt fest und melden wann und in welche Richtung Sie abfliegen."
Ich denke man sollte erst die Regeln verändern lassen, bevor man versucht Skeptiker zu überreden. Sonst haben manchmal die Skeptiker einfach recht...

Fliegerische Grüße, Igor.

Hallo Igor,
danke für Deinen sehr interessanten Beitrag! Da hast Du das ganze Dilemma genau erkannt.
Dein Beitrag wird mich jetzt eine Weile beschäftigen, das ist gut so!

Mein Ansatz ist ein Allgemeinerer !
Unser Leben ist ja schön geregelt, Karelgott sei Dank!

Dieses Regelwerk ist von Oben nach Unten aufgebaut. Die “unteren” Regeln müssen die “oberen” immer voll erfüllen.

1.Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (UN 1948)
2.Europäische Menschenrechtskonvention (1950)
3.Grundgesetz (1949)
4.Gesetze    (z.B. LuftVG § 1  Die Benutzung des Luftraums durch Luftfahrzeuge ist frei..............  )
               (Ein Gesetz wird erst gültig, wenn es durch ein deutsches Gericht angewendet wurde und möglicher weise durch
               ein Urteil des  BGH bestätigt ist) Sehr Interessante Beispiele gibt es hier:
www.pilotundrecht.de
5.AIP  Dieses ist (sollte sein) auf den Regeln der
ICAO aufgebaut. Es ist ein, mehr oder weniger, zutreffendes Sammelsurium
         zutreffender internationaler Regeln, nationaler Gesetze und Bestimmungen (z.B. NFL 251/2014 zum Funk).
         (Bei uns gilt z.T. immer noch  Recht aus Nazizeit z.B. Luftsicherheitsgesetz eingeführt 1936 (Hauptflugbuch, Flugleiter)
6. dann alle möglichen Verordnungen, DVs, NFLs (und was sich die Bürokratie in Ihren Sesseln so alles ausdenkt)

Das Handeln eines Jeden sollte nach gesundem Menschenverstand und nach den aufgeführten "Regeln" von oben nach unten erfolgen.

Das "Erbitten" an Flugplätzen ohne Luftaufsichtsstelle ist ein gutes Beispiel für geschriebenen Blödsinn.(Aber irgend wie muß man das ja kommunizieren, wenn man das “Erbitten” nicht wörtlich nimmt und keine “Genehmigung” erwartet, paßt es schon!)

Gefährlich wird es, wenn der Unterschied zum kontrolliertem Flugplatz nicht bekannt ist!

Dieses “Erbitten” und die Tatsache, daß der Türmer nur verkehrslenkend zur Abwehr einer unmittelbaren, konkreten Gefahr (zwingende Gründe!) eingreifen darf, beschreiben diesen Blödsinn gut. Es gilt einfach: “Wenn Du im Flieger links (als PIC) sitzt, hast nur Du den Job!” (die Verantwortung).

LuftVG § 3:  “Der Luftfahrzeugführer hat das Entscheidungsrecht über die Führung des Luftfahrzeugs. Er hat die während des Fluges, bei Start und Landung und beim Rollen aus Gründen der Sicherheit notwendigen Maßnahmen zu treffen. “

Es ist viel besser den beteiligten Luftfahrzeugführern im Platzverkehr (und dem Türmer) eine Ansage zu machen (wer bin ich, wo bin ich was will/mache ich), anstatt zu “Erbitten”!

Ich hänge Dir mal den
Artikel aus dem Fliegermagazin 4/2012 (mit Genehmigung des Autors!) dran, so läuft das in der Schweiz!
Wenn der Türmer eine Genehmigung erteilt und das geht dann schief, kann das für diesen teuer werden,
guggst Du hier!
Wenn Du eine “Anweisung” des Türmers ignorierst passiert in der Regel gar nichts, der Türmer ist kein Flugleiter! (guggst du hier)

Viele Grüße aus Sachsen (Platz EDAQ, Sachsen-Anhalt) Eike
 

 

Lieber Eike,
ich freue mich sehr auf Deine sachliche Antwort. Du darfst von mir aus unsere Diskussion im Netz veröffentlichen!
Das deutsche AIP habe ich von der EAD-Seite kostenlos heruntergeladen.

Ich finde es absolut richtig und wichtig immer die 3 Positionsmeldungen in der Luft und eine am Boden abzugeben, unabhängig von der Verkehrsdiche. Nachdem ich Deine Seite gelesen habe, mache ich das in der Zukunft nur so. Das kann nicht schaden, denn wenn ich in der Platzrunde wirklich allein bin, dann kann ich niemanden stören, und wenn in der PR mehrere Flugzeude da sind, dann bringen Positionsmeldungen viel mehr Sicherheit. Ein Paar Erfahrungen von mir:

- Als ich vor Jahren in Taucha bei Leipzig in der UL-Ausbildung war und zum ersten mal allein Oppin anflog, hat mir der Türmer gesagt dass 3 Flugzeuge in der PR seien. Ich war so erstaunt, dass ich danach bis heute noch erinnern kann. Denn: herrliche Sicht, alles ruhig und nirgendwo eine Bewegung zu sehen, ich war mir absolut sicher allein im gesamten deutschen Luftraum zu sein! Ich wollte es zunächst einfach nicht glauben. Und seitdem hatte ich noch viiile andere Gelegenheiten um mich zu vergewissern, wie stark dieser Eindruck bei gutem Wetter täuscht. Wenn ich jedoch ständig die Positionsmeldungen im Funk hören würde, wäre bei mir sicher zunächst ein angemessener Eindruck der Verkehrsdichte da, auch wenn ich nicht jede einzelne Positionsmeldung nachvollziehen könnte.

- Anderer Fall in Taucha aus damaliger Zeit, ich übte Ziellandungen, habe über der Schwelle meine Absicht erklärt und bin davon ausgegangen, dass nun jeder sich von der Schwelle fernhalten wird, da bekannterweise bei der Ziellandeübung fast jedes Flugmanöver recht ist, soweit zum Erfolg der Landung führt. Also leite ich meinen Skyranger aus einer sehr steillen linkskurve mit Höhenverlust in den Endanflug 25 heraus, volle Aufmerksamkeit auf die Landung konzentriert, und plötzlich rast ein Segelflugzeug mir entgegen mit deutlich wenigen als 100 Fuss Überhöhung! Jedenfalls war mein Eindruck so. Hätte ich in der Kurve etwas weniger Höhe abgebaut, wäre das nach meinem Gefühl sicher ein Fall für das BFU gewesen. Ob der Segelflieger mich gesehen hat? Ob er mich gehört hat und meine Absicht begriffen hat? Vielleicht hatte er sogar alles unter Kontrolle dabei gehabt, Fakt ist - er hat nichts dazu im Funk gesagt. Mit der Zeit steigt die Verkersdichte der allgemeiner Luftfahrt und man darf einfach nicht weiter so fliegen, als wäre man in der Luft an unkontrollierten Flugplätzen allein.

Ich stimme voll zu dass der Türmer nichts einem Piloten genehmigen muss, bis vielleicht eine Ausnahme gegen die Landerichtung landen zu dürfen. Ich erkläre es an einem Beispiel: in der Platzrunde fliegen 4 Flugzeuge und es herrscht starker Seitenwind. Es kann durchaus passieren, dass bei einer geneigten Bahn 2 Piloten zurecht für eine Richtung und die anderen 2 genauso zurecht, ausgehend von den Daten der jeweiligen Maschinen, sich für die andere Landerichtung entscheiden. Aber beide Richtungen gleichzeitig zu nutzen geht nicht! Jemand muss warten, aber wer? Alle Piloten sind in ihren Rechten gleich, nur der Türmer kann die Landerichtung für eine Weile festlegen und den anderen Piloten eine GENEHMIGUNG gegen die Landerichtung zu landen für eine Weile verweigern. Ich denke das könnte in etwa der Hintergrund der aktuellen Regelung im AIP sein. Die Verantwortung liegt aber trotzdem bei den Piloten.

Ich möchte mich bei Dir bedanken, dass Du dieses wichtige Thema im Internet betrachtest.

Schöne Grüße aus Jena,

Igor.

 

 

Lieber Eike,

vielen Dank, dass Du die Sache hier nochmals aufgreifst und Dich so deutlich dazu äusserst. Ich stimme Dir zu 100% zu. Warum ich Dir dann schreibe?

1. Um Dich zu bestärken in dem Bestreben es immer wieder zu sagen...

2. Um Dich zu bestärken, dass es andere gibt die genau so denken...

3. Um Dir mitzuteilen warum ich so denke und welche Erfahrungen ich habe...

4. Um Dir mitzuteilen, wie Funksprüche effizient gemacht werden (keine Kumba ja my lord prosa)

Zu 3.) Ich bin seit fast 26 Jahren bei der Luftwaffe und davon war ich viele Jahre als Fighter Controller, Lehrer, Prüfer, CRM Trainer, CRM Assesor oder Sachkundiger tätig.

Eine unserer Aufgaben im Einsatzführungsdienst der Luftwaffe ist es, innerhalb extrem kurzer Zeit sehr viel Informationen an sehr viele Flugzeuge in extremen Situationen zu Übermitteln (Luftkampf). Das ganze nennt sich Broadcast Control.

Ich bin aber auch Ul Pilot, PPL A-N FI und PPL A JAR-FCL CRI. Darüberhinaus Prüfungsrat DAeC und DULV und Bundesausbikdungsleiter in der ULKO des  DAeC.

Zu 4.) Wenn man nur ganz wenig Zeit hat  zu funken (bei 30 Strahlflugzeugen auf der Frequenz immer!) werden alle Füllwörter weggelassen!

Also zum Z.B.: KE eindrehen rechts quer 27. KE eindrehen Endteil 27. KE rolle auf starte 27.  Anstatt D-EIKE drehe ein in den Gegenaflug Piste 27 oder D-EIKE drehe ein in den rechten Queranflu Piste 27.

Ich brings meinen  Schülern immer so bei, leider kommen zu unserm Platz EDKR immerwieder sehr viele (nicht nur Fremde), die das absolute Gegenbeispiel sind und meine Schüler wieder versagen.

Jedes Wort zu viel ist überflüssig und blockiert unnötig Sendezeit.

Wäre nett, wenn Du Deine Muster-Funksprüche entsprechend änderst und einem ganz alten Hasen in dieser Sache glauben schenkst....

Vielen Dank und beste Grüsse von der Alb (CRC Meßstetten)

Volker Engelmann, Elspe

Hallo Volker,  danke für Deine unterstützenden, hilfreichen Worte. Auch habe ich Deine sehr einleuchtenden Vorschläge eingearbeitet. Leider habe ich ganz wenig Echo auf meine Mail bekommen.

Ein Grund könnte sei, es traut sich offensichtlich niemand etwas dagegen zu schreiben (zu sagen hintenrum schon!).

Die bessere Variante wäre, alle sind mit den Ausführungen  vertraut und einverstanden und halten es für überflüssig sich dazu zu äußern.

Oder es liegt daran, das keine Geduld oder Zeit zum Klicken vorhanden ist, oder es keinen Plan zum Umgang mit gezippten Dateien
(http://www.fliegermail.de/funk.zip) gibt.

Deshalb "trete" ich nochmal nach und hänge die wichtigsten Sachen einzeln als PDF Datei an. Die meisten habe ich mir nicht selber ausgedacht !
Viele Grüße aus Sachsen

 

 

Hallo Eike,
 
hattest du Feedback erwartet?
Hab nicht viel Zeit, aber kurz soviel: ich habe deine Mail bei uns im Verein rundgemailt. Große Hoffnung habe ich aber nicht, da die gesamte Kleinluftfahrt in Deutschland bzw. in Europa (vielleicht mit Ausnahme der beneidenswerten Luftsportgeräte) so verreguliert wird, dass keiner mehr weiss was Sache ist. Da Normalität heutzutage das Komplexe, Komplizierte, Unlogische ist und der gesunde Pilotenverstand - ganz besonders bei der Wartung - in die Illegalität gedrängt wird, gedeihen die Wahnvorstellungen über Luftraum F oder Befugnisse der Flugleiter, die ja oft auch ein ausgeprägtes Geltungsbedürfnis an den Tag legen.
 
Der größte Feind des Fliegers ist - der Flieger, hat ein von mir sehr geschätzter westdeutscher Altfluglehrer mal treffend gesagt. Da wir unseren Sport so toll finden, dass wir unsere alltäglichen Niederlagen mit der Imitation von Verkehrs- oder Kampfpiloten kompensieren müssen, wird der engagierteste Lobbymann, der versucht, Normalität in die Sache zu bringen, häufig durch neunmalkluge Fluganfänger in den Rücken geschossen. Zumindestens kann ich mir nur so erklären, warum es mit uns so weit gekommen ist, dass beispielsweise Fa. Limbach dieser Tage den Betrieb geschlossen hat, weil sie keine Ressoucen mehr hatten, um den behördlichen Anforderungen zu begegnen. Flieger und Steuerzahler haben offensichtlich die schlechtesten Lobbys.
 
Glücklicherweise ist der genannte Unfall nicht die Regel. Leider hat es vor vielen Jahren mit
Manfred Strößenreuther auch einen professionellen und höchst versierten Piloten getroffen, und zwar in ganz ähnlicher Form (Hoch-Tiefdeckerkollision ohne Chancen für alle Beteiligten). Vielleicht hätte Flarm etwas gebracht, aber auch dort ist bei zuviel Verkehr einmal Ende, und besser ist immer noch nach draußen schauen als auf piepsende Instrumente. Als Schlepperich von Segelflugzeugen wundere ich mich manchmal selbst über meine intuitive Fähigkeit, den Platzverkehr zu erfassen, denke aber, dass hier der Funkverkehr am Platz eine große Rolle spielt - irgendwann bildet sich das Platzgeschehen im Inneren Auge ab. Sowas ist lernbar.
 
Also soll man die Hoffnung nicht aufgeben. Professionalität ist nicht, dass jeder Segelflieger beim BZF lernt, wie man einen Anflug auf Rhein-Main macht. Professionalität kommt der deutschen Luftfahrt immer mehr abhanden - aufgrund der Schreibtischtäter, die auf gut bezahlten, sicheren Posten sitzen, nicht ergebnisverantwortlich arbeiten müssen und von dort Dinge aushecken, die uns nur den Kopf schütteln lassen.
 
Professionell sind die Hinweise von Praktikern, die immer mehr einen Gegenpol zu dem behördlich verordneten Schwachsinn darstellen. Professionell sind die kurzen gut überlegten Funksprüche der Militärpiloten. Daher ist deine Mail sehr wichtig. Sie stellt einen Gegenpol zu der allgemeinen Verunsichrung durch europäische Regelungswut dar. Es ist gut, aufzuzeigen, dass es zu diesem Behördenschwachsinn eine deutliche Alternative gibt.

Weiter so, beste Grüße Christoph S.
 
P.S. Ich fliege übrigens auch seit 1969 und habe glücklicherweise noch nie einen tödlichen Unfall miterleben müssen. Hoffe sehr, dass es dabei bleibt, kann aber in diesem Kontext deine besondere Motivation gut verstehen

 

Hallo Eike

Du hast in der Sache meiner Meinung nach total Recht. (Ich würde teilweise vielleicht noch die Höhenangaben zu deinen Funkbeispielen ergänzen wollen “DExxx - Geradeausanflug 25 - 4 Meilen - 1800  ft). Alle Gesetze und Verordnungen stehen da voll hinter Dir und ich denke auch,  dass es da bei  manchen noch Wissenslücken bezogen auf Rechte und Pflichten gibt. Ich finde es sehr gut, dass Du so energisch auf  dieses Thema aufmerksam machst. Grüße Benno

 

Hallo Eike,
glaube bitte nicht, dass es Desinteresse ist, wenn auf Deinen Aufruf bisher so wenig Antwort erfolgte. Und wenn ich nicht heute in meiner mail einen "persönlichen" Aufruf bekommen hätte, dann hättest Du auch von mir keine Reaktion gesehen, obwohl ich öfter auf Deiner Seite stöbere . . .
Es ist wahrscheinlich eher so, dass viele von uns tief nachdenklich wurden und vielleicht auch mal in sich gegangen sind, denn irgendwann hat doch fast jeder mal Fehler bei der Annäherung an einen Flugplatz gemacht und sich vielleicht sogar in einzelnen Situationen wiedererkannt.
Ich frage mich nur, wo die Leute manchmal ihre Augen haben. Wir fliegen doch nach Sichtflugregeln - das könnte sogar ohne Funk gehen, wenn alle an Bord mit hinausschauen. Ich habe manchmal den Eindruck, dass zuviel auf Bildschirme und Instrumente geachtet wird, statt auf den Flugbetrieb. Ich werde jedenfalls versuchen, in Deinem Sinne zu handeln und auch in meinem kleinen UL - Verein das Thema ansprechen.
Allzeit guten Flug!  Olaf , D-MNOK

 

Hallo Eike,

wenn du mehr feedback möchtest: ich habe bei uns immer brav jeden Teil der Platzrunde gemeldet. Mir wurde aber zu verstehen gegeben, so viel Quasseln sei nicht üblich, wenn kaum ein anderer in der Platzrunde wäre. Habe überlegt und bleibe dabei: ich melde weiter jeden Teil und jedes Vorhaben. Bei uns ist so wenig los, dass das keinen anderen stören kann.

Aber es kann Leben retten, jedenfalls meines.

Ich erlebe oft, dass zwei Flieger zugleich Endanflug melden, ohne sich zu sehen und dennoch ungeniert weiterfliegen. Mir unverständlich.      Viele Grüße  Ingo

 

Hallo Eike,
du hast natürlich vollkommen Recht, und wem dies lästig ist, der ist nur dumm.
 
Ich mache leider auch manchmal dieselben schlechten Erfahrungen an den Flugplätzen Norddeutschlands. Mir selbst ist das als Problem extrem aufgefallen seit ich vor 2 Jahren das erste Mal intensiv in den USA geflogen bin, dieses Jahr im März erneut. Im Sichtflug ist es in den USA einfach völlig normal und die Leute haben kapiert, dass man häufige Positionsmeldungen zu machen hat und dies nicht für den "Türmer", sondern für die anderen Piloten im örtlichen Verkehr.
 
Konkret: Vergangenen März habe ich Trudeleinweisung in Henderson (Nähe Las Vegas) gemacht. Bevor wir unser Turnprogramm begannen, haben wir stets eine Blindmeldung auf der Frequenz des nächstgelegenen unkontrollierten Flugplatzes abgegeben "Boulder Traffic, Citabria November X-Ray, climbing to 7000 over Solar Panels for Aerobatics down to 5000, Boulder Traffic". Die Amis machen das ganz diszipliniert und jeder findet es normal.
 
Ich weiß auch nicht warum bei uns manche Leute genervt sind wenn man das so tut. Ich habe aber keine Hemmungen und gebe nicht nur selbst Positionsmeldungen (auch mit Höhenangabe und Angabe ob sinkend oder steigend) und frage zB im Funk auch nach wo ein bestimmtes Flugzeug ist, wenn ich länger nichts von ihm gehört habe und es nicht sehe, es aber in meiner Nähe sein müsste.
 
Viele Grüße und eine gute Rest-Saison!
Jürgen

 überarbeitet oder ergänzt am  12.März 2022 , E-Mail to Webmaster