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43 Tote in der PLR

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(Auszug)   Zwischenbericht BFU 3X035-12  Juli 2012 ab Seite 30

Datum: 13. Mai 2012
Ort: nahe
Flugplatz Melle-Grönegau
Luftfahrzeuge: 1. Segelflugzeug mit Hilfsantrieb 2. Ultraleichtflugzeug

Ereignisse und Flugverlauf
Der Discus bT startete gegen 12:00 Uhr auf der Piste 27 des Sonderlandeplatzes Melle-Grönegau im Windenstart, um etwa 1:50 Stunden im Umkreis von Melle zu fliegen. Dabei wurde der Motor probehalber für ca. zwei Minuten in Betrieb genommen und überprüft. Ab ca. 13:45 Uhr wurde Höhe abgebaut, da der Pilot nach eigener Aussage beabsichtigte zu landen. Ab 14:00 Uhr war er für den Windendienst am Flugplatz eingeteilt.

Im Nordwesten des Flugplatzes wurde kreisend bei aufgezeichneten Sinkraten von 2-3,5 m/s Höhe abgebaut und laut Aufzeichnungen des Loggers in einer Höhe von ca. 340 m nach Osten in Richtung Nordplatzrunde geflogen. Nach kurzem Geradeausflug berührte der Motorsegler gegen 13:52 Uhr mit seiner linken Tragfläche die linke Tragfläche des Ultraleichtflugzeuges. Der Pilot berichtete, dass er das Ultraleichtflugzeug erst unmittelbar vor der Kollision links unter sich wahrgenommen hatte.
Die Tragfläche brach nahe der Berührungsstelle und der Pilot entschloss sich zu einem Notabsprung. Er öffnete die Haube und verließ das Luftfahrzeug mit einem automatischen Rettungsfallschirm. Er landete in einem Gartengrundstück und wurde dabei leicht verletzt.
 

Das Ultraleichtflugzeug startete um 13:50 Uhr auf der Startbahn 27 des Sonderlandeplatzes Melle-Grönegau zu einem Überlandflug nach Damme. An Bord befanden sich der Pilot und sein vierjähriger Sohn. Nach dem Anfangssteigflug in Verlängerung der Startbahn wurde der Flugweg nach rechts in nördliche Richtung geändert und weiter gestiegen. Nach Angaben des Piloten wurde dabei eine Steigrate von 3-4 m/s bei Geschwindigkeiten von 110-120 km/h erzielt.

Nach einer Flugzeit von ca. zwei Minuten verspürte der Pilot nach eigener Aussage eine Erschütterung des Luftfahrzeuges, begleitet von einem lauten Knall. Das Ultraleichtflugzeug hatte im Geradeausflug mit seiner linken Tragfläche die linke Tragfläche des Motorseglers berührt. Laut eigener Aussage hatte er den Motorsegler zuvor nicht gesehen. Erst nach dem Zusammenstoß habe er die rote Kappe des geöffneten Rettungsfallschirms des Motorseglerpiloten unter sich gesehen. Daraufhin überprüfte der Pilot des Ultraleichtflugzeuges die Funktion der Ruder und stellte fest, dass die Querruder sich nur noch schwer bewegen ließen. Die anderen Ruderfunktionen waren ohne Beeinträchtigung. Der Pilot entschied sich daraufhin, nach Melle zurückzufliegen. Er informierte über Funk die Flugleitung in Melle über die Kollision und seine Absicht, nach einer verkürzten Platzrunde eine Notlandung auf der Piste 27 durchzuführen. Die Landung verlief nach einer Gesamtflugzeit von ca. fünf Minuten störungsfrei.
Der Motorsegler geriet nach der Kollision in eine Drehbewegung und stürzte in Bäume auf einem Industriegrundstück. “

Fazit: An- und Abflüge an einem unkontrollierten Flugplatzes ohne genaue Standortmeldungen sind sehr gefährlich. Diese Positionsmeldungen gehen an den Flugplatzverkehr, den Türmer interessiert das weniger! Diese Standortangaben/Absichten  müssen auch vom abfliegenden Verkehr gegeben werden! Beispiel: “ D-MXXX , verlasse PLR in nördlich Richtung (nach Urbsel), steige auf .........ft”. Beispielsweise ist die Info “ST ist raus aus der Runde” äußerst mangelhaft und auch vollkommen sinnlos!

Am Beginn auch dieser “Kausalkette” die zu diesem Unfall mit 2 Toten im Endanflug führte, stand mangelhafte/fehlende Kommunikation zwischen den im unmittelbaren Platzbereich fliegenden Piloten (Air-to-Air). An unkontrollierten Plätzen gibt es keinen “Flugleiter” (der heißt nur so) ! Verantwortlich ist immer und überall nur der PIC!

 überarbeitet oder ergänzt am  28. Dezember  2014 , E-Mail to Webmaster             Nr.:43

 

 

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